GröschlerHaus aktuell
- Der Bericht der Jüdin Änne Gröschler über die NS-Zeit in Jever und ihre Rettung durch den „Transport 222“ vom KZ Bergen-Belsen nach Palästina 1944
- Protest und Jugendkultur
- Veranstaltungsreihe „ERINNERN UND EINMISCHEN – 10 Jahre GröschlerHaus“
Veranstaltungen
- 09.11.2024 11:00 Uhr: Gedenken an den Pogrom vom 9. November 1938
- 20.11.2024 19:00 Uhr: Vortrag: Antisemitismus heute und seine Bedeutung für unsere Demokratie
- 12.12.2024 19:00 Uhr: Auf Spurensuche
- 2024-10-28: Erinnerungsort für Fritz Levy und das Bahnhofsviertel
GESCHICHTE Neue Stele am Bahnhof Jever eingeweiht – Bewusstsein für Verbrechen des Nationalsozialismus stärken [Jeversches Wochenblatt] - 2024-10-25: Vom KZ Bergen-Belsen nach Palästina
VORTRAG Menschenhandel der Nazis – Per Reichsbahn gelangte die jeversche Jüdin Änne Gröschler in die Freiheit [Jeversches Wochenblatt] - 2024-10-18: Christel Menni Schwarz gestorben [Jeversches Wochenblatt]
Dauerausstellung
Biografien, Fotos und Dokumente zeigen die Geschichte der Juden Jevers und ihrer Synagoge von der jüdischen Emanzipation ab 1840, über die NS-Zeit bis in die Nachkriegszeit. Mit Fundstücken der 1938 zerstörten Synagoge.
Besichtigung während der regulären Öffnungszeiten und nach Vereinbarung
SOLIDARITÄT MIT ISRAEL
SOLIDARITY WITH ISRAEL
Seit dem Morgen des 7. Oktobers ist Israel einer in seiner gesamten bisherigen Geschichte noch nie dagewesenen Flut terroristischer Angriffe ausgesetzt.
Since the morning of 7 October, Israel has been subjected to a barrage of terrorist attacks unprecedented in its entire history.
Der Terror muss unverzüglich enden, damit nicht noch mehr Leid und Elend unter die Menschen gebracht wird. Willkürliche Hinrichtungen und Verschleppungen unschuldiger Menschen sind durch nichts zu rechtfertigen.
The terror must end immediately, lest more suffering and misery be brought to the people. There is no justification for arbitrary executions and deportations of innocent people.
Die Ostfriesische Landschaft und die über die Regionale Kulturagentur der Ostfriesischen Landschaft organisierten Mitgliedsinstitutionen des Netzwerks „Reise ins jüdische Ostfriesland“ verurteilen diese menschenverachtenden Terrorakte entschieden und stehen solidarisch an der Seite Israels und seiner Menschen.
The Ostfriesische Landschaft and the member institutions of the network „Journey to Jewish East Frisia“ organised through the Regional Cultural Agency of the Ostfriesische Landschaft strongly condemn these inhumane acts of terror and stand in solidarity with Israel and its people.
Israel hat ein Recht auf Selbstverteidigung. Das Existenzrecht Israels ist durch nichts zu relativieren.
Israel has a right to self-defence. Nothing can relativise Israel’s right to exist.
Rico Mecklenburg (Präsident), Dr. Matthias Stenger (Direktor), Dr. Welf-Gerrit Otto (Leiter der Kulturagentur)
Netzwerk „Reise ins jüdische Ostfriesland“
Rico Mecklenburg (President), Dr. Matthias Stenger (Director), Dr. Welf-Gerrit Otto (Head of the Cultural Agency)
Network „Journey to Jewish East Frisia“
The GröschlerHaus Jever working group is a member of the „Journey to Jewish East Frisia“ network and helped to pass the resolution on 12 October 2023 during the Netzwerk meeting in Aurich.
Das GröschlerHaus
ist das Zentrum für Jüdische Geschichte und Zeitgeschichte der Region Friesland / Wilhelmshaven. Es befindet sich auf dem Grundstück der 1938 im Novemberpogrom zerstörten Synagoge von Jever, Große Wasserpfortstr. 19. Die Dauerausstellung zeigt auf 160 m² die Geschichte der Juden Jevers in den Stationen Emanzipation, Verfolgung und Nachkriegszeit. In die Ausstellung integriert sind die ursprünglich an die Synagoge angrenzenden Gebäude der Mikwe und der jüdische Schule, die den Abriss der Brandruine überstanden haben.
Die Ausstellung ist Dienstag und Freitag 10 – 12 Uhr, Donnerstag 15 – 17 Uhr sowie nach Anmeldung unter info@groeschlerhaus.eu geöffnet. Eintritt ist frei.
Als Zentrum zur allgemeinen Zeitgeschichte bietet das GröschlerHaus außerdem Veranstaltungen an, die sich beispielsweise mit der aktuellen Situation von Geflüchteten, Sinti und Roma und den Folgen des Kolonialismus in unserer Region beschäftigen.
Als außerschulischer Lernort des Landkreises Friesland entwickelt das GröschlerHaus zusammen mit den Schulen Unterrichtsmodule für die Fächer Geschichte, Politik, Religion und Werte/Normen. Die Internetzeitschrift www.groeschlerhaus.eu bietet Materialien und wissenschaftliche Artikel an.
Das GröschlerHaus ging 2014 aus einem 1978 am Mariengymnasium Jever begründeten Projekt zur NS-Geschichte der Region hervor. Der ehrenamtliche Arbeitskreis GröschlerHaus (im Jeverländischen Altertums- und Heimatverein e.V.) entwickelt die Einrichtung zusammen mit dem Schlossmuseum Jever weiter. Sie ist Bestandteil der “Erinnerungsorte in Friesland” des Zweckverbands Schlossmuseum Jever. Eigentümerin des Gebäudes ist die Heeren-Stiftung.
Hermann und Julius Gröschler
Auf dem Grundstück des GröschlerHauses errichteten die Juden Jevers 1802 ihre erste Synagoge. Hier weihten sie 1880 einen Neubau ein, der als schönste und größte Synagoge weit und breit galt. Diesen zerstörten örtliche Nationalsozialisten beim Pogrom vom 9. November 1938. Gleichzeitig wurden alle männlichen Juden der Stadt in das KZ Sachsenhausen verschleppt. Auf dem Gelände der Synagoge entstand 1954 ein Geschäftshaus. Seit 2014 befindet sich hier das GröschlerHaus. Der Name erinnert an die beiden letzten Vorsteher der Synagogengemeinde.
Hermann Gröschler (1880 – 1944 ) leitete zusammen mit seinem Bruder Julius bis zur Enteignung durch die Nationalsozialisten 1938/39 den Großhandel “S. Gröschler KG” an der Albanistraße. Er war seit 1923 Vorsteher der jüdischen Gemeinde und politisch und gesellschaftlich sehr engagiert. 1933 entfernten ihn die Nationalsozialisten aus dem Stadtrat und aus den Vorständen der Stadtsparkasse Jever und des Arbeitsamts Wilhelmshaven /Rüstringen.
1939 emigrierte er in die Niederlande, wurde nach der deutschen Okkupation 1942 in das Durchgangslager Westerbork verschleppt und erlag 1944 der KZ-Haft in Bergen-Belsen.
Julius Gröschler (1884 -1944) wurde als nachfolgender Gemeindevorsteher 1940 von der Geheimen Staatspolizei, dem Landkreis Friesland und der Stadt Jever bei seinem Leben und seinen finanziellen Mitteln dafür haftbar gemacht, dass die angeordnete Zwangsumsiedlung der jeverschen Juden in die deutschen Großstädte innerhalb von sechs Wochen auch tatsächlich erfolgte.
Nach Aufenthalt in einem sog. “Judenhaus” in Hamburg wurde das Ehepaar Julius und Hedwig Gröschler 1943 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert und 1944 in Auschwitz-Birkenau ermordet.