Siegmund de Levie

20. August 1891 Jever – 30. März 1918 Frankreich, gefallen im Ersten Weltkrieg

Siegmund de Levie, um 1915 (Sammlung C. de-Levie)

Eltern: Jonas de Levie (1859 Jever-1929 Jever), Rosa de Levie geb. Löwenstein (1865 Weener -1956 England)

Wohnort in Jever:  Schlosserstr. 12

Siegmund de Levie war der älteste Sohn des Viehhändlerehepaars de Levie, Schlosserstraße 12. Es ist anzunehmen, dass er den elterlichen Betrieb übernehmen sollte.

Siegmund de Levie besuchte das Mariengymnasium bis zur Mittleren Reife. Im Ersten Weltkrieg diente er als Musketier im Infanterie-Regiment 296. Im Jahr 1915 wurde er mit dem  Friedrich-August-Kreuz geehrt. Dieses war am 24. September 1914 durch Großherzog Friedrich August  von Oldenburg für Personen militärischen oder zivilen Standes gestiftet worden, welche sich während des Krieges „hervorragend auszeichneten“. Das Grab  des mit 27 Jahren getöteten Soldaten liegt auf der Deutschen Kriegsgräberstätte Manicourt  (Gemeinde Curchy, Distrikt Péronne), die 4.300 Einzelgräber aufweist.

Der Name Siegmund die Levie steht auf der eichenen Gedenktafel für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Schüler des Mariengymnasiums (vor dem Eingang zur Aula). Sie entstand 1920. Außerdem sind hier noch die jüdischen Schüler Siegfried de Levie (ein Vetter Siegmunds), Leopold Gutentag, Louis Josephs, Otto Josephs und Max Sternberg aufgeführt.

Fast 100.000 jüdische Soldaten kämpften zwischen 1914 und 1918 in der deutschen Armee, davon rund 77.000 an der Front. 12.000 von ihnen bezahlten ihren Einsatz mit dem Leben. Trotzdem sahen sich die trauernden Familien und die Soldaten nach Kriegsende Diffamierungen ausgesetzt, die wie die „Dolchstoßlegende“ die Schuld an der Niederlage „den Juden“ zuschoben. In Jever schürte solche Lügen ab 1919 der Deutsch-Völkische-Schutz-und- Trutzbund unter dem extremistischen Antisemiten Studienrat Dr. Oskar Hempel.

Grabstein von Siegmund de Levie, Kriegsgräberstätte Manicourt (Foto von 2022, C. de-Levie)

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