Claudia und Rafi de Levie aus Israel besuchen das GröschlerHaus

20.04.2015

Vom 19. bis zum 20. April 2015 besuchten Claudia und Rafi de Levie aus Israel als Gäste des Arbeitskreises Gröschlerhaus Jever. Das Ehepaar hatte bereits 2013 die Stadt besucht und war damals von der Stellvertretenden Kreisrätin Silke Vogelbusch offiziell empfangen worden. Es begab sich jetzt erneut auf die Spuren der Vorfahren. Aufgrund von Informationen des Gröschlerhauses hatten Claudia und Rafi de Levie erst in den letzten Monaten festgestellt, wieweit ihre Vorfahren in Jever zurückreichen. Diese lassen sich nämlich dank erhaltener Dokumente bis in das 18. Jahrhundert nachweisen. Hauptziel der zweiwöchigen Deutschlandreise war allerdings die Stadt Norden, wo Frau de Levie in Schulen referierte.

Claudia und Rafi de Levie vor dem Haus in der Schlosserstraße, in dem die Großeltern von Rafi de Levie, ein sehr erfolgreicher Viehhändlerehepaar,  bis Mitte der 20er Jahre lebten.
Claudia und Rafi de Levie vor dem Haus in der Schlosserstraße, in dem die Großeltern von Rafi de Levie, ein sehr erfolgreicher Viehhändlerehepaar, bis Mitte der 20er Jahre lebten.

Claudia de Levie vor dem eisernen Emblem „JWJ“, das auf den Vorfahren Joseph Wolf Josephs (1792 – 1872) zurückgeht.
Claudia de Levie vor dem eisernen Emblem „JWJ“, das auf den Vorfahren Joseph Wolf Josephs (1792 – 1872) zurückgeht.

Die Eltern der beiden Israelis waren nach 1933 vor den Nationalsozialisten nach Argentinien geflohen. Beide wuchsen in dem Stadtquartier von Buenos Aires auf, wo 1945 der Organisator des Holocaust Adolf Eichmann und andere SS-Mörder untergetaucht waren, was sich natürlich erst Zug um Zug herausstellte. Während der faschistischen und antisemitischen Militärdiktatur der 1970er Jahre, die Tausende oppositionelle Studenten und Bürger umbrachte, die aber Deutschland nicht daran hinderte, an der Herren-Fußballweltmeisterschaft von 1974 teilzunehmen, wanderten die damals ca. 20jährigen nach Israel aus.

Vor dem Gröschlerhaus, das ein Jahr nach dem ersten Besuch 2013 eröffnet und jetzt besichtigt wurde.
Vor dem Gröschlerhaus, das ein Jahr nach dem ersten Besuch 2013 eröffnet und jetzt besichtigt wurde.

Volker Landig vom Arbeitskreis Gröschlerhaus zeigt dem Besuch eine Tafel der Ausstellung „Zur Geschichte der Juden Jevers“
Volker Landig vom Arbeitskreis Gröschlerhaus zeigt dem Besuch eine Tafel der Ausstellung „Zur Geschichte der Juden Jevers“

In Jever standen neben einer privaten Einladung und vielen Gesprächen der Besuch des Gröschlerhauses, der ehemaligen Familienhäuser, des Schloss-Museums und des jüdischen Friedhofs auf dem Programm. Ein Wiedersehen mit Referaten vor Schulklassen des Mariengymnasiums ist geplant. HP

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