Öffnungszeiten: Do 15-18 Uhr, Fr & Sa 11-14 Uhr
Eröffnung: 1. September 2019, 11 Uhr, GröschlerHaus Jever
Laufzeit: 1. September 2019 bis Ende August 2020
Anlass: 80. Jahrestag des Kriegsbeginns 1. Sept. 2019, 75. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus Mai 2020
Öffnungszeiten:
Eintritt frei, Spenden sind nicht verboten
Vier Tage nach der Machtübernahme 1933 informierte Hitler die Reichswehr über den „Aufbau der Wehrmacht“. Hierauf müsse die gesamte Staatsführung eingestellt werden, denn das sei die „wichtigste Voraussetzung“ der „Wiedererringung der politischen Macht“ Deutschlands. Ziel sei die „Eroberung neuen Lebensraums im Osten und dessen rücksichtslose Germanisierung“ (Protokoll vom 3.2. 1933).
Die Nationalsozialisten verwandelten Wilhelmshaven-Rüstringen und den Nordteil des Landkreises Friesland in die damals größte Baustelle der Welt. Kriegsschiffe und U-Boote, Rüstungsbetriebe, Hafenanlagen, Kasernen, Flugplätze, Flugabwehr, Luftschutzbunker, ein Lazarett, Verwaltungsgebäude, Straßen u.v.a.m. entstanden. Die aus dem ganzen Reichsgebiet herbeigeholten Arbeiter benötigten Wohnraum, der in Trabantenstädten wie z.B. Fedderwardergroden hochgestampft wurde.
Das Oberkommando der Kriegsmarine in Berlin störte sich nicht an Verwaltungsgrenzen. Zum 1. Juni 1936 schlugen die Planer Jever dem geplanten „Wohnsiedlungsgebiet Wilhelmshaven-Jeverland“ zu. 1936/37 baute die Oldenburgische Regierung der Amtsstadt Jever ein repräsentatives Amtsgebäude – Vorbereitung auf die zugedachte Rolle im Marinehinterland von Wilhelmshaven. Die militärische Großanlage „Fliegerhorst Upjever“ im Wald zwischen Jever und Schortens war neben der Befehlsstelle Nord der Reichsmarine in Sengwarden die zentrale Rüstungsmaßnahme im Jeverland.
Das „Tausendjährige Reich“ dauerte in der Region etwas länger als selbst in der Reichshauptstadt Berlin, die am 30. April 1945 kapitulierte. Am 6. Mai übernahmen Soldaten der 1. Polnischen Panzerdivision (im Rahmen der britisch-kanadischen Armee) kampflos Wilhelmshaven und Jever.
32 Schautafeln zeigen die 12-jährige NS-Zeit im Jeverland auf der Folie der allgemein-geschichtlichen Hintergründe; rund 300 regional bezogene Fotos, Dokumente und Zeitungsausschnitte aus verschiedenen Archiven dienen der Illustration. Sie schildern nicht nur die bauliche Seite der Aufrüstung, sondern auch die Erziehung zum Krieg in der Schule und die „Einstimmung“ der Bevölkerung durch die Maßnahmen und Ideologien der Nationalsozialisten. Weitere Themen sind u.a. Hitlers Kriegsrede am 1. April 1939 in Wilhelmshaven, der Bombenkrieg in Friesland, die Situation der Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter, Flugblätter der Alliierten, der Volksauflauf in Jever gegen die Verteidigung der Stadt vom 3. Mai und Informationen über die 1. Polnische Panzerdivision, die unsere Region nach vorausgehenden großen Verlusten vom Nationalsozialismus befreite.
Die Ausstellung wurde vom Arbeitskreis GröschlerHaus im Jeverländischen Altertums- und Heimatverein e.v. entwickelt und vom Grafiker Andreas Reiberg gestaltet. Hinzu kommen 10 Kurzfilme mit Zeitzeugen-Interviews und historischen Filmaufnahmen. Die Ausstellung wurde möglich durch Förderung des Vereins „Bezahlbare Energie Schortens e.V.“, durch eine Spende von Grüne/Bündnis 90 Friesland und die Unterstützung des Schlossmuseums Jever.
Sowie: 1 Videostation mit 10 Kurzfilmen