Bockhorn-Kreyenbrok: Das Kriegsgefangenenlager

Kriegsgefangenenlager Bockhorn-Kreyenbrok 1940 – 1942 und Friedhof Bockhorn

von Holger Frerichs (Schlossmuseum Jever)

Die Geschichte des Kriegsgefangenenlagers in Bockhorn-Kreyenbrok mit den Arbeitskommandos polnischer (1940), französischer (1940/41) und zuletzt sowjetischer Kriegsgefangener (1941/42) sowie der „Kriegsgräber“ der sowjetischen Kriegsgefangenen auf dem Friedhof Bockhorn ist ausführlich in der nachfolgend genannten Veröffentlichung des Verfassers von 2010 dokumentiert.

Ergänzungen:

Nach Erscheinen des Buches wurden im Juli 2011 für die im Rahmen dieser Forschungsarbeit identifizierten und bis dahin als „Unbekannte“ geführten sowjetischen Opfer auf dem Friedhof sechs zusätzliche Holzkreuze mit den Namen und Lebensdaten aufgestellt.

Im März 2017 sind die Ergebnisse weiterer Forschungen des Verfassers zu sowjetischen Kriegsgefangenen in Wilhelmshaven und Friesland veröffentlicht worden: Zwangsarbeit — Hunger — Tod. Arbeitskommandos, Lager und Grabstätten sowjetischer Kriegsgefangener in Wilhelmshaven und Friesland 1941-45. Band 4 der Wilhelmshavener Beiträge zur Stadt– und Kulturgeschichte, herausgegeben von der Stadt Wilhelmshaven (Stadtarchiv, Kulturbüro). Darin enthalten ist ein Kapitel über das Arbeitskommando in Bockhorn-Kreyenbrok sowie über den Friedhof in Bockhorn mit dem aktuellen und seit 2010 in einigen Details erweiterten Forschungsstand.

Der Kunstverein „Bahner“ aus Neuenburg hat im Mai 2018 an der Mühlenstrasse in Neuenburg (Durchgangsstrasse, B 437, gegenüber vom Schlossgelände) ein Mahnmal eingeweiht (Künstlerin: Inge Streithorst), das an die Zwangsarbeiter beim Strassenbau erinnern soll. Die Initiative „Erinnerungsorte in Friesland“ – unter Federführung des Schlossmuseums Jever – hat neben dem Kunstwerk eine Informationsstele aufgestellt, die einige Hintergründe des Geschehens erläutert und die Opfer unter den sowjetischen Kriegsgefangenen aus Bockhorn-Kreyenbrok mit Namen und Lebensdaten benennt.

2010 Bockhorn SowjKGF Titel

Lager Bockhorn
Auf diesem Weidegrundstück an der Grabsteder Str., in Höhe des Bockhorner Ortsteils Kreyenbrok, 1940 im Besitz des Ziegeleibesitzers Karl-August Lauw, stand von Mai 1940 bis September 1942 das Kriegsgefangenenlager (Foto von 2002)


TV-Bericht von Maik Nolte über das Kriegsgefangenenlager Bockhorn-Kreyenbrok (Oldenburg Eins, 5. Nov. 2010)

Kriegsgefangene beim Bau der (heutigen) B437 bei Bockhorn, Foto von ca. 1941
Kriegsgefangene beim Bau der (heutigen) B437 bei Bockhorn, Foto von ca. 1941
Friedhof in Bockhorn, Grabanlage für sowjetische Kriegsgefangene aus dem Lager Bockhorn-Kreyenbrok

 

Anfahrt