Artikel von Hartmut Peters
Einleitung
Nach der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen am 15. April 1945 errichtete die britische Besatzungsmacht kurze Zeit später in bestehenden Wehrmachtskasernen in unmittelbarer Nähe das größte Camp für jüdische Displaced Persons (DPs) in ganz Nachkriegsdeutschland. Zwischen 1945 und 1950 fanden dort bis zu 12.000 Überlebende der Shoah, zumeist aus Osteuropa, vorübergehende Zuflucht. Die Existenz des DP Camps Bergen-Belsen ist in den letzten 15 Jahren fester Bestandteil deutscher Erinnerungskultur geworden. Die drei jüdischen DP-Camps auf der ostfriesischen Halbinsel hingegen sind bis heute weitgehend eine „terra incognita“ auf der historischen Landkarte geblieben. Erst seit kurzem liegt über das Jewish Resettlement Camp Jever eine wegweisende Monografie von Holger Frerichs vor. Dieses Camp stellte den zeitlich letzten Abschnitt von Bergen-Belsen dar und war von Mai 1950 bis August 1951 in Gebäuden des Militärflugplatzes Upjever eingerichtet.
Die 1947 von den Briten im Kontext der Exodus-Tragödie angelegten DP-Lager in Emden und Sengwarden sind bisher fast nur Spezialisten bekannt. Das ist erstaunlich, denn sie verbinden in einzigartiger Weise die regionale Geschichte mit den Verbrechen des Nationalsozialismus, der britischen Palästina-Politik, der Gründung des Staates Israel sowie seinem Gründungsmythos, der sich um das Geschick des Schiffes „Exodus“ und seiner Passagiere rankt. In den Kasernen von Sengwarden waren zwischen November 1947 und August 1948 bis zu 1.800 jüdische DPs untergebracht, die, gerade dem Holocaust entkommen, eine schlimme jüngere Vergangenheit hatten ertragen müssen. Diese ist in die Geschichte des 20. Jahrhunderts eingegangen.
Die Exodus-Tragödie und ihre Funktion für die Bildung des Staates Israels
1947 lebten in den Westzonen des besetzten Deutschlands in zahlreichen Auffanglagern für Entwurzelte und Verschleppte insgesamt 184.000 Juden, davon 15.000 in der britischen Besatzungszone. Im Land der Täter warteten sie unter dem Schutz der Alliierten in weitgehend selbst verwalteten Enklaven oft jahrelang auf eine Ausreise in das britische Mandatsgebiet Palästina, in die USA, nach Kanada, Australien oder in andere Länder. Die klassischen Emigrationsländer hielten ihre Grenzen lange Zeit fast vollständig verschlossen. Die Mehrheit der Überlebenden des Holocaust sehnte sich, auch im Kontext aufflammender Pogrome in Osteuropa, nach einem Leben in einem eigenen Staat in Palästina. Doch Israel sollte erst am 14. Mai 1948 Wirklichkeit werden.
Bis Oktober 1947 verhinderte die britische Mandatsmacht in Palästina mit harten militärischen Maßnahmen jede größere Zuwanderung von Juden aus Europa, um nicht die bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen Juden und Arabern im Mandatsgebiet weiter anzuheizen. Sowohl die zionistische als auch die arabische Nationalbewegung forderten vehement die Beendigung der britischen Herrschaft und einen eigenen Staat auf demselben Territorium. Auch Überfälle auf Einrichtungen der Mandatsbehörden waren an der Tagesordnung.
Trotz der britischen Restriktionen versuchten viele der in den DP-Lagern Deutschlands ausharrenden Juden schon vor der Gründung des jüdischen Staats illegal nach Palästina zu gelangen. Auf verdeckten Wegen unternahmen sie die beschwerliche Reise in französische und italienische Hafenstädte, um dort die von dem Mossad le Alija Bet („Organisation für Einwanderung B“) gecharterten Schiffe zu besteigen. Fast alle Schiffe wurden jedoch von der britischen Marine vor Erreichen des Ziels durch eine effektive Seeblockade vor der Küste Palästinas aufgebracht und die Einwanderer in DP-Lagern zunächst auf dem Festland, ab August 1946 dann auf Zypern interniert. 63 Schiffe wurden so aufgebracht, über 40.000 Juden warteten in den mit Stacheldraht umzäunten Camps unfreiwillig auf ihre Einreise nach Palästina. Dennoch wurde von der jüdischen Hilfsorganisation der Flüchtlingsstrom weiter aufrechterhalten. Das Risiko, aufgegriffen zu werden, nahm man dabei bewusst in Kauf, einerseits, um durch eine hohe Anzahl internierter Juden britische Kräfte zu binden, andererseits, um die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf das ungelöste Problem der DPs in Europa zu ziehen.
Hierbei sollte dem ursprünglichen Flussschiff President Warfield eine historische Rolle zufallen. Das ursprünglich auf 400 Passagiere ausgelegte Schiff wurde Ende 1946 in den USA ertüchtigt, mit zusätzlichen Decks und Kleinstkabinen ausgestattet und nach Europa überführt. Ein besonderer Vorteil lag in seinem geringen Tiefgang, der es ermöglichen würde, näher an die Küste heranzufahren als jedes Kriegsschiff der Briten. Großbritannien, informiert vom Geheimdienst, versuchte auf diplomatischen Kanälen bis zuletzt vergeblich, die absehbare Aktion zu unterbinden.
Nach einem abenteuerlichen Versteckspiel lief die President Warfield schließlich am 9. Juli 1947 im Hafen von Sète südlich von Montpellier ein. Sie stand unter dem Kommando der Hagana („Verteidigung“), der großen zionistischen paramilitärischen Untergrundorganisation in Palästina. Dort nahm die aus 39 Männern bestehende Besatzung 4.515 jüdische Flüchtlinge, darunter auch einige Hundert Kinder und etliche Schwangere, an Bord, die mit einer Armada von Lastkraftwagen aus Sammellagern rund um Marseille in kurzer Zeit an Bord des Schiffes gebracht wurden. Am 11. Juli begann die Überfahrt. Mehrere britische Kriegsschiffe verfolgten das Schiff permanent und stets in Sichtweite. Geschlafen wurde abwechselnd im Liegen, Sitzen und Stehen. Die sanitären Bedingungen waren entsetzlich.
Mit der Absicht, von möglichst vielen anderen Schiffen gesichtet zu werden und so die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf das Problem der verweigerten Einwanderung nach Palästina zu richten, fuhr die President Warfield auf einem südlichen Kurs in die vielbefahrenen Gewässer vor dem ägyptischen Suezkanal. Von hier wendete das Schiff nach Norden die Sinai-Küste entlang Richtung Gaza. Plan war, bei Nacht sämtliche Lichter zu löschen und das Schiff zu stoppen, so dass die überraschten britischen Zerstörer vorbeifahren müssten, um dann mit äußerster Kraft direkt auf die Küste zuzusteuern. Die Idee wurde aus Sicherheitsgründen aufgegeben. Stattdessen entstanden auf dem Schiff Vorkehrungen, um den Briten das nicht zu vermeidende Entern so schwer wie möglich zu machen. Die Zugänge zum Schiff wurden vergittert und für die Gegenwehr lagen Wurfgegenstände wie Konservendosen, Flaschen und Kartoffeln bereit.
In einer feierlichen Zeremonie benannten die Flüchtlinge am 17. Juli 1947 das Schiff in Exodus 1947 um und stellten es damit in die Tradition des Auszugs der versklavten Juden aus Ägypten unter Moses. Statt der Flagge von Honduras hissten sie die weiß-blaue Flagge mit dem Davidstern, die spätere Flagge Israels. Die Zeremonie wurde per Funk nach Palästina übertragen und dort im Radio gesendet.
Das am 18. Juli gestellte Ultimatum, das Schiff zu stoppen, ignorierte die Besatzung. In der Nähe der Küste gingen die Briten zur Enterung über, die vier Stunden dauerte, vier Todesopfer und einige Schwerverletzte forderte. Am Schluss setzten die Briten Schusswaffen ein. Als die Exodus in Begleitung der britischen Kriegsschiffe gegen 16 Uhr Haifa erreichte, waren bereits tausende über das Radio mobilisierte Menschen am Hafen zusammengekommen. Beim Einlaufen lief die spätere Nationalhymne Israels über die Bordlautsprecher. Im Hafen wurden 28 verletzte Juden von Bord gebracht und in Krankenhäuser in Haifa transportiert. Die restlichen Passagiere kamen unter Zwang direkt auf drei bereitliegende Schiffe, die sie nach zurück nach Frankreich verfrachteten, wo sie am 29. Juli eintrafen. Die Briten hatten realisiert, dass die Blockade von Palästina nicht zum gewünschten Effekt der Reduzierung der illegalen Einwanderung führte. Um der Platznot in den zyprischen Lagern zu begegnen sowie ein unmissverständliches Zeichen zu setzen, beschlossen sie die Rückführung in die Länder, aus denen die Flüchtlingsschiffe abgefahren waren. Die Exodus sollte jedoch das einzige Objekt dieser zynisch Operation Oasis genannten neuen Strategie bleiben.
Frankreich bot allen, die ein Schiff verlassen würden, Asyl an. Obwohl die Situation an Bord menschenunwürdig war, nahmen bis zum Ablauf der Frist nur rund 100 vorwiegend alte und gebrechliche Personen das Angebot an. Um den Widerstand zu brechen, drohte die britische Administration, die Passagiere nach Deutschland, zurück in das Land der Mörder, zu bringen. Als auch das keinen Erfolg brachte, stachen die Schiffe am 22. August erneut in See. Die Entscheidung zu einer Verlegung nach Deutschland wurde von vielen als Deportation empfunden und der internationale Druck auf die britische Regierung, die ihren harten Kurs aber nicht revidierte, stieg.
Nach einem mehrtägigen Zwischenaufenthalt in Gibraltar erreichten die Schiffe am 8. September 1947 den Hamburger Hafen. Dort wurden die meist einen Sitzstreik ausübenden Passagiere vor den Augen der internationalen Presse, es sollen an die 200 Journalisten zugegen gewesen sein, von rund 300 britischen Besatzungs-Soldaten mit Gewalt von Deck gebracht. Nur die Passagiere des Schiffes Empire Rival, die den Briten bisher die meisten Schwierigkeiten gemacht hatten, gingen auffällig zügig von Bord. Unter Deck wurde anschließend eine Zeitbombe gefunden, die nach ihrer Entfernung in einer nahegelegenen Militärbaracke detonierte, ohne größere Schäden anzurichten. Insgesamt 4.319 ehemalige Exodus-Passagiere wurden in Lastwagen und Eisenbahnwaggons gedrängt und unter Bewachung in die dafür umgebauten Lager „Pöppendorf“ und „Am Stau“ bei Lübeck verbracht, wo sie interniert wurden.
Die Lager waren mit Stacheldraht und Wachtürmen zu Gefängnissen ausgebaut worden. Auch innerhalb der Lager ging der passive Widerstand zunächst weiter, was die Verwaltung unter anderem mit Kürzung der Lebensmittelrationen bestrafte. In Frankfurt am Main und anderen deutschen Städten fanden umgehend Demonstrationen gegen britische Konsulate statt, im DP-Camp Belsen organisierte Josef Rosensaft, der Vorsitzende des jüdischen Zentralkomitees in der britischen Zone, zusammen mit Vertretern des Jüdischen Weltkongresses und der Jewish Agency for Palestine eine große Protestkundgebung.
Auch die internationalen Reaktionen auf diesen Umgang mit Holocaustopfern waren verheerend. Die größte Protestkundgebung fand mit 20.000 Teilnehmern am 24. Juli 1947 in New York statt. Der Präsident der USA, Harry S. Truman, schaltete sich persönlich ein, um die britische Regierung zum Umdenken zu bewegen. Um den bereits eingetretenen außenpolitischen Schaden nicht weiter zu vergrößern, wurde die Operation Oasis auf die Exodus-Passagiere beschränkt, was aber zunächst nicht öffentlich verkündet wurde. Bereits Anfang 1947 hatte sich die britische Regierung nicht mehr in der Lage gesehen, das Mandat über Palästina aufrechtzuerhalten und die Vereinten Nationen um Vermittlung gebeten, die nunmehr die Lösung der verfahrenen Situation vorantrieben. Die weltweite Entrüstung über die causa Exodus führten in der entscheidenden Phase der Verhandlungen zu einer zunehmenden Sympathie für einen zu bildenden künftigen jüdischen Staat.
Ende September 1947 kündigte die britische Regierung die baldige Beendigung des Mandats für Palästina an. Die Einfahrt in den Hafen von Haifa wurde damit frei. Am 6. Oktober zogen schließlich die Wachen von den Lagern bei Lübeck ab. Hiermit waren die Exodus-Passagiere formal auf freiem Fuß, hatten aber überwiegend einen ungeklärten völkerrechtlichen Staatsbürgerstatus. Einige Aktivisten schlugen sich relativ bald erneut nach Südfrankreich durch und suchten von dort erneut nach Palästina zu kommen, eine Reihe von Alten und Kranken gingen in das DP Belsen, da es dort angemessene ärztliche Versorgung gab. In den Lübecker Lagern wurde die jüdische Selbstverwaltung zugelassen und der passive Widerstand durch ein jüdisches Lagerleben wie in den anderen jüdischen DP-Camps der britischen Zone ersetzt. Die Lagerverwaltung stellte spezielle Ausweise für die ehemaligen Exodus-Passagiere aus. Weil die Baracken und Notunterkünfte nicht winterfest waren, verfügten die britischen Behörden am 20. Oktober 1947 die Verlegung in ehemalige Wehrmachtskasernen in Sengwarden bei Wilhelmshaven und in Emden. Nachdem eine Abordnung der Exodus-Passagiere unter ihrem gewählten Vertreter Mordechaj Rossman die neuen Unterkünfte inspiziert hatte, willigten die DPs wegen derer besseren Qualität in die Verlegung ein, bekräftigten aber ihre Forderung der sofortigen Einreise nach Palästina. Kurz zuvor hatten sie ein erneutes Angebot auf Asyl in Frankreich abgelehnt.
Am 29. November 1947 beschloss die UN-Vollversammlung, das Mandat Großbritanniens zu beenden und Palästina zu teilen. In dem circa 25.000 Quadratkilometer umfassenden Territorium mit einer Bevölkerung von 1,3 Millionen Arabern und 608.000 Juden sollten ein arabisch-palästinensischer und ein jüdischer Staat entstehen. Jerusalem – von zentraler Bedeutung für Juden, Christen und Muslime – war als neutrale Enklave gedacht. Das dreigeteilte Palästina sollte zu einer Wirtschaftsunion zusammengefasst werden. Das britische Mandat über Palästina lief am 14. Mai 1948 aus. David Ben Gurion proklamierte in Tel Aviv den Staat Israel, unmittelbar folgte der 1. Nah-Ost-Krieg, dessen Ausgang eine veränderte politische Situation schuf, die hier kein Thema sein kann.
Der hartnäckige Widerstand der Exodus-Passagiere von Haifa bis Deutschland hatte dazu beigetragen, die internationale Meinung, die zunächst ein fortwährendes UN-Mandat über Palästina oder eine eingeschränkte Souveränität des jüdischen Teils Palästinas favorisierte, zu wenden und damit die Gründung des Staates Israel vorangetrieben.
Sengwarden statt Palästina: die Exodus-Passagiere im Lager Sengwarden
Die Befehlsstelle Nord der Marine, die dazugehörenden Kasernen und Bunker wurden im Rahmen der nationalsozialistischen Kriegsvorbereitungen, bei denen Wilhelmshaven eine herausragende Rolle zugedacht war, in den Jahren ab 1935 am Ausgang des Dorfes Sengwarden Richtung Sillenstede geplant und errichtet. Großadmiral Erich Raeder kümmerte sich persönlich um das geheime Projekt und verfolgte den Baufortschritt. Hitler soll die strategisch wichtige Baustelle 1939 besichtigt haben. Später fungierten hier unter anderem Admiral Karl Dönitz als Befehlshaber der U-Boote und später der gesamten Kriegsmarine sowie Admiral Erich Förste, der Oberfehlshaber des Marineoberkommandos Nordsee zum Zeitpunkt der Kapitulation. Heute befindet sich hier die „Admiral-Armin-Zimmermann-Kaserne.“ Sengwarden kam 1972 vom Landkreis Friesland zur kreisfreien Stadt Wilhelmshaven.
Nach der Befreiung im Mai 1945 wurden in den Kasernen zunächst Soldaten der polnischen Exilarmee, die die Region als erste erreicht hatte, einquartiert, danach kanadische Besatzungstruppen. In der Folge diente die Anlage zur Unterbringung von DPs unterschiedlicher Herkunftsländer, darunter für rund zehn Monate auch für die Juden aus dem Lübecker Lager „Am Stau“. Das waren die Passagiere der wegen der Bombe mit Zeitzünder aufgefallenen Empire Rival, die aus wohlerwogenen Gründen nicht mit den Passagieren der beiden anderen Schiffe zusammengebracht worden waren. Auch jetzt waren sie für die Engländer offenbar unbequemer als die Bewohner des parallelen Lagers „Pöppendorf“. „The AM STAU Jews are proving much more difficult to handle than the POPPENDORF Jews. This is no doubt due to ineffective Jewish leadership at the former Camp,“ heißt es in einem Befehl zur Organsiation der Verlegung vom 8. November 1947. Auf die Vermutung hin, in Sengwarden gäbe es keine Schlafunterlagen, packten die aus Erfahrung den sicheren Weg gehen wollenden Juden die Stoffeinlagen ihrer Matratzen mit ins Gepäck. Im Gegenzug drohten ihnen die Briten, die mitgenommen Matratzen zu beschränken. Die Lebensmittelzuteilungen wurden auf 60% gesenkt.
Auch das Interesse der deutschen Presse am Schicksal der Exodus-Juden war groß, die Nordwest-Zeitung (NWZ) berichtete mehrfach: „Transport unter Protest! Gestern begann der Abtransport der jüdischen Exodus-Flüchtlinge aus dem Lager bei Lübeck zu ihren neuen Winterquartieren in Emden und bei Sengwarden. Nach Betreten des Transportzuges hatten die Flüchtlinge Kreideinschriften an vielen Wagen angebracht, die u.a. „Nieder mit Bevin“ oder Bevin gleich Hitler“ [Ernest Bevin, britischer Außenminister von 1945 – 1951, H.P.] lauteten. An einem Waggon war eine englische Flagge mit einem Hakenkreuz gezeichnet.“ (4. Nov. 1947)
„Exodus-Juden in Sengwarden! Der dritte und letzte Transport von Exodus-Juden aus den Lagern bei Lübeck traf gestern auf dem Jeverschen Bahnhof ein. Insgesamt sind jetzt 1.800 Personen nach hier umquartiert. Das Ausladen und der Abtransport mit Lastkraftwagen nach dem nur wenige Kilometer entfernten Lager in Sengwarden vollzog sich ohne Zwischenfälle. Das Lager in Sengwarden wird von der Besatzungsmacht mit Einrichtungsgegenständen ausgestattet.“ (8. Nov. 1947)
Jim G. Tobias fasst die Zeit in Sengwarden auf der Basis einer Quellenauswertung so zusammen: „ Im Gegensatz zu den Unterkünften in Emden waren die Gebäude in Sengwarden trotz erforderlicher Reparaturen […] in einem allgemein guten Zustand und boten gute Voraussetzungen für den Aufbau einer lagereigenen Klinik mit Säuglingsstation und Schwangerschaftsberatungsstelle. Das medizinische Personal kümmerte sich außerdem um die Einhaltung der allgemeinen Hygienevorschriften und informierte über Gesundheitsvorsorge. Wenngleich das Lager nur temporären Charakter hatte, eröffnete die jüdische Selbstverwaltung umgehend ein Studien- und Lehrhaus mit Schule und religiösem Zentrum. Ende November/Anfang Dezember 1947 überbrachte Rabbi Yecheskiel Kelman aus dem Lagen Belsen der Exodus-Gemeinschaft eine Thora-Rolle, so dass sich die Gläubigen am Schabbat zum Gottesdienst versammeln konnten.“
Im Sommer 1948, einige Wochen vor Auflösung des Lagers, kam eine weitere handgeschriebene Rolle der Thora an, die vom Jüdischen Zentrum Brooklyn gestiftet worden war. Tobias: „An der feierlichen Übergabe nahm fast die gesamte Lagerbevölkerung teil sowie Vertreter verschiedener religiöser und politischer Organisationen aus Erez Israel.“ Der Bericht des American Jewish Joint Distribution Committee vom 8. Juni 1948, den Tobias in deutscher Übersetzung zitiert, erlaubt einen Blick auf ein jüdisches Gemeinschaftserlebnis inmitten einer Region, die bereits 1940 ihre Juden restlos in die spätere Ermordung vertrieben hatte: „Bis spät in die Nacht genossen die Menschen ihr ausgezeichnetes und schmackhaftes Mahl, das die Frauen und jungen Mädchen von Ohel Sarah zubereiteten.“ Ohel Sarah, wörtlich „das Zelt Sarahs“, ist eine wohltätige Frauenorganisation, die zur Erinnerung an Abrahams Frau ihren Namen führt. Im mit 2.342 Flüchtlingen deutlich größeren Lager Emden wurden in der Zeit seines Bestehens zahlreiche Hochzeiten gefeiert und 36 Kinder geboren, über die Anzahl der Geburten in Sengwarden liegen gegenwärtig keine Zahlen vor. Gewiss ist, dass die Mutter von Cwi Chatkewics, der am 29. November 1947 in Wilhelmshaven geboren wurde und heute in Haifa lebt, hochschwanger nach Sengwarden gekommen ist. Unmittelbar nach Gründung des Staates Israel wurde in einer feierlichen Zeremonie sozusagen offiziell die israelische Staatsflagge gehisst, die schon von Anfang an über dem Lager flatterte. Sengwarden besaß eine Handwerksschule, einen Kindergarten und ein eigenes Lager-Gericht. Zumindest einmal spielten die Lager Emden und Sengwarden gegeneinander Fußball, Emden verlor 2:3.
Unfassbar nach allem, was geschehen war und was die christlichen Kirchen unterlassen hatten, ist folgende Aktivität: „Judenmission in Sengwarden! In der vergangenen Woche hielten die Missionare Ellenbogen und Laukmann von der Ulmer Gesellschaft zur „Errettung der Kinder Israels“ Vorträge vor den 1.472 Exodus-Juden des Lagers Sengwarden, um diese für das Christentum zu gewinnen.“ (zitiert nach H.-P. Will, S. 146, der sich hier eventuell auf einen „Oasis“-Befehl oder -Bericht bezieht.)
Aus der Perspektive der umgebenden deutschen Bevölkerung ist wenig über die Sengwarder Juden, die über jüdische Hilfsorganisationen und die Briten in der Grundlast mit Nahrung und Kleidung versorgt wurden, bekannt. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn nach 70 Jahren sind die meisten Zeitzeugen gestorben, auch war die Belegung des Lagers mit den Flüchtlingen nur von kurzer Dauer, es folgten bald andere DP-Gruppen und die deutschen Nachbarn hatten große eigene Sorgen. Und die Lagerbewohner wollten sich nicht im Land der Täter aufhalten. Vielleicht hat auch bei manchen Deutschen Scham eine Rolle gespielt habe, denn 1948 war das Ausmaß des deutschen Völkermords an den europäischen Juden allgemein bekannt. Auch Verständigungsschwierigkeiten sind anzunehmen, denn im Lager wurde meist Polnisch, Ungarisch und Yiddisch gesprochen. Nach Auskunft eines Zeitzeugen kamen die Lagerbewohner nach Kontaktaufnahme durch Vertreter der Selbstverwaltung immer in die Bäckerei Tjaden, um dort ihr Gebäck auszubacken. Sicherlich wurden dort zum Pessach-Fest Ende April 1948 auch koschere Matzen, dünne Brotfladen, die von religiösen und traditionsverbundenen Juden während des Pessach gegessen werden, hergestellt. Zum Ausgleich erhielt Heinrich Tjaden Brikett und Holz zur Feuerung. Kinos oder Theateraufführungen wie in den Emder Kasernen gab es in Sengwarden nicht. Für Abwechslungen dieser Art mussten die Juden in die benachbarte Stadt Wilhelmshaven fahren, wovon sie auch regen Gebrauch gemacht hätten, wie derselbe Zeitzeuge berichtet. Ein anderer Zeitzeuge berichtet von Besuchen bei seinem Vater, der als Heizer in den Kasernen arbeitete. Vor den Toren des Lagers entstand ein informeller Markt mit intensiver Nachfrage, auf dem „fliegende Händler“ aus der Umgebung ihre Produkte zum Tausch und nach der Währungsreform vom 20. Juni 1948 auf DM-Basis anboten.
Sengwarden und Emden war Hinterland des Kampfes um Palästina. Tobias: „Schon seit 1946 hatte sich die Hagana in Deutschland auf kriegerische Auseinandersetzungen in Palästina vorbereitet und ein geheimes Programm zur Rekrutierung von Offizieren und Soldaten in den DP-Camps entwickelt. Etwa 500 wehrfähige junge Männer und Frauen absolvierten die beiden in Bayern errichteten illegalen Offiziersschulen, über 20.000 durchliefen eine militärische Grundausbildung. Zeev Weinbeer kam im Februar 1948 von der Hagana den Befehl, im Lager Emden Soldaten zu rekrutieren. Der ehemalige polnische Offizier drillte zwischen 200 und 250 junge Juden, darunter auch einige Frauen, und trainierte sie im Umgang mit Gewehren, Pistolen und Handgranaten. Sein Kollege Ben Ami Tamir, ein Hagana-Veteran aus Palästina, half ihm zunächst dabei. Danach leitete er die Militärausbildung in Sengwarden, wobei ihm mit Edith Grünbaum eine der wenigen weiblichen Absolventen der in Bayern existierenden Hagana-Offiziersschulen assistierte. […] Tamir blieb etwa zwei Monate in Sengwarden und trainierte danach junge Rekruten im DP-Camp Belsen.“
Im März 1948 stellte Tamir eine Liste der Freiwilligen auf, die nach Palästina respektive Israel wollten. Als Rekruten der Hagana hatten sie ein Vorrecht auf Einwanderung. Solche Aktivitäten geschahen im unmittelbaren Vorfeld der angekündigten Staatsgründung von Israel, als der bewaffnete, vor sich hin schwelende Konflikt zwischen den den Teilungsplan ablehnenden arabischen Staaten und den Juden in einen offenen Krieg überzugehen drohte. Die Hagana war der Grundstock der im Mai 1948 gegründeten israelischen Armee. Für den Mossad le Alija Bet besaßen die Exodus-Juden eine hohe symbolische Bedeutung für eine möglichst schnelle Immigration nach Palästina/Israel. Dem stand aber das Interesse der Hagana entgegen, bei beschränkten Transportkapazitäten und angesichts des sich seit Anfang 1948 eskalierenden Konflikts zunächst möglichst nur Personen mit militärischer Ausbildung und im wehrfähigen Alter einzuschleusen. Es ist anzunehmen, dass die isrealische Regierung, als sie dann im Amt war und die Hagana in die offiziellen Streitkräfte überführte, auch wegen des notwendigen Ausgleichs mit Großbritannien den Konflikt „Exodus“ schließlich beendete.
Aufschlussreich ist ein „Spiegel“-Bericht vom 12. Juni 1948 aus dem Lager Sengwarden: „Heimat für uns. [… ] Dort, wo 1944 Karl Dönitz seine U-Boote durch Funk an die alliierten Geleitzüge herandirigierte, in den Kasernenblocks von Sengwarden, residiert jetzt Chajim Gruenstein. Gruenstein, 36 Jahre alt, geboren in Suwalki, ist Lager-Kommandant. Er ist zwar nur halb so groß wie sein größter Leibpolizist, aber Respekt genießt er offensichtlich.
„Unser Wille, nach Palästina zu gehen, ist unerschüttert“, sagt er, und das Exodus-Volk stimmt laut zu. „Wir sind bereit, wenn notwendig, für unser Land zu sterben. Tausend Jahre träumt das jüdische Volk davon, jetzt muss es Wirklichkeit werden. Überall in der Welt, wo wir unter andern Völkern leben, erhebt sich der Antisemitismus. Wir sind des Wanderns müde und wollen eine Heimat für uns haben.“
Auf Flagge und Lager passen 50 jüdische Selbstschutzpolizisten auf. Sie haben eine Uniformmütze mit Davidstern auf dem Kopf und Zivil an. Britische Posten wie in den Exodus-Lagern Pöppendorf und Am Stau gibt es nicht mehr. Auch keinen Stacheldraht. […] Die kurze Chaussee zwischen Sengwarden-Dorf und Sengwarden-Lager ist Schwarzmarktpromenade. Das Geschäft hat bei den Juden und Ex-Parteigenossen alle Ressentiments verwischt. Die Deutschen rechnen es den neuen Lagerinsassen hoch an, dass sie nicht Rinder und Gänse stehlen, wie es die Polen vorher getan haben. […]
Kommandant Chajim Gruenstein zeigt ein Foto mit Exodus-Jünglingen und einer Pistole. „Haganah ist überall“, lächelt er mysteriös. Zu einem anderen Bild: „Dieser hier ist in Palästina gefallen.“ Es bleibt unklar, wie er von Sengwarden nach Tel-Aviv gekommen war. „Irgun Zwai Leumi“, erläutert Chajim Gruenstein geheimnisvoll.“ Die Irgun war wie die Hagana eine zionistische paramilitärische Untergrundorganisation in Palästina, aber deutlich radikaler. Aus dem „Spiegel“-Artikel geht ebenfalls hervor, dass Israels Münchener Generalkonsul Chaim Hoffman (Chaim Yahil), also in der amerikanisch besetzten Zone tätig, in die bevorstehende Übersiedlung nach Israel eingeschaltet worden war.
Von Sengwarden nach Israel: die Auflösung des Lagers Sengwarden
Vor allem die jetzt mögliche Massenimmigration nach Israel führte bis Mai 1950 zur fast völligen Auflösung des großen DP-Camps Belsen, dessen letzte Bewohner in diesem Monat in das Jewish Resettlement Camp Jever verlegt wurden, und bereits im August 1948 zur Auflösung der Lager in Emden und Sengwarden. Von hier waren schon nach und nach eine ganze Anzahl von Bewohnern trotz ihres häufig ungeklärten völkerrechtlichen Status abgewandert oder aus Krankheits- und Altersgünden in das medizinisch besser ausgestattete DP Camp Belsen gegangen. In Sengwarden lebten im August 1948 nur „noch einige Hundert“ der ursprünglich ca. 1.800 Flüchtlinge, wie ein Zeitungskorrespondent schätzte.
Die genauen Umstände der endgültigen Räumung des Lagers am 9. August 1948 sind noch etwas rätselhaft. Es scheint so zu sein, dass eine weitgehend verdeckte Operation der jüdischen Hilfsorganisationen und der Amerikaner zusammen mit der jüdischen Lagerselbstverwaltung stattfand, um die Lagerinsassen über Marseille, wo sie am 15. August eintrafen, nach Israel zu verschiffen. Es ist nicht klar, aus welchen Gründen die Operation verdeckt werden musste oder sollte:
„Von Wilhelmshaven nach Marseille Seit einer Woche ist das DP-Lager in Sengwarden bei Wilhelmshaven, […], geräumt und nur mit einer schwachen Lagerwache besetzt. Ein Teil der bisherigen Insassen hatte schon vor längerer Zeit, zum Teil als Einzelgänger, das Lager verlassen. Die letzten der Exodus-Juden – es waren noch einige Hundert – sollten Mitte der vergangenen Woche nach dem Lager bei Emden transportiert werden. Aber schon am Montag der vorigen Woche waren die für den Transport bestimmten Lagerinsassen auf eigene Faust abgefahren. Über ihren Verbleib gibt eine aus Marseille kommende ap-Meldung Aufschluss: Ein Jahr nach ihrem missglückten Versuch, heimlich nach Palästina zu gelangen, trafen am Sonntag 355 ehemalige Passagiere des Dampfers „Exodus“ im Sonderzug in Marseille ein, von wo sie nach Palästina in See gehen werden. Der Sonderzug wurde von amerikanischen Soldaten begleitet. Bereits am Freitag hatten die britischen Behörden in Hamburg bekanntgegeben, dass die Juden aus ihrem Lager in der Nähe von Oldenburg nach und nach „verschwunden“ seien.“(NWZ, 17. August 1948)
Dieselbe Ausgabe der NWZ, aber im lokalen Teil, druckt einen langen Bericht über das Lager nach dem Abzug der Juden aus der Feder des später als regionaler Maler bekannt gewordenen Willy Hinck (1913 – 2002) ab, ohne dass dieser schon die Destination Marseille verarbeitet hat: „Exodus-Juden rückten ab! Motorisierter Umzug mit unbekanntem Ziel. Die Exodus-Juden haben das Lager Sengwarden in aller Stille über Nacht geräumt. Der Umzug auf zahlreichen großräumigen LKW lässt die Vermutung zu, dass der „Ausflug“ von langer Hand vorbereitet war. Aufgrund von Äußerungen, die zum größten Teil aus dem Munde der Lagerinsassen stammen, muss angenommen werden, dass die Sengwarder Exodus-Leute den plötzlichen streng gehaltenen Auszug inszenierten, um ihre „Absprungbasis“ für die Erreichung ihres mit ungebrochener Zähigkeit angestrebten Zieles zu verbessern, das Palästina heißt. […] Bis zum Wochenende war über das Ziel der ausgezogenen Juden nichts in Erfahrung zu bringen als zahlreiche Gerüchte und Vermutungen.“
Dem früheren nationalsozialistischen Zeitungsredakteur Hinck imponierte vor allem die straffe Organisation der Bewohner: „Die Exodus-Juden, […], zeichneten sich vom ersten bis zum letzten Tag ihres unfreiwilligen Aufenthalts in dem kleinen jeverländischen Dorf durch eine hervorragende Lagerdisziplin aus. Ihr Verhältnis zur einheimischen Bevölkerung war korrekt und äußerst günstig. Die straffe Regie und die diese Juden auszeichnende organisatorische Begabung ermöglichte es, unter strikter Geheimhaltung der Vorbereitungen den plötzlichen Auszug durchzuführen. Lediglich die Bäcker und Kaufleute Sengwardens waren während der letzten Wochen vor dem Umzug infolge der außergewöhnlichen Einkäufe der Lagerinsassen imstande, etwaige Reisevorbereitungen zu ahnen. Dauergebäck wurde besonders stark gefragt. Die Geheimhaltung hat ebenso erstaunliche wie komische Nachwirkungen. Noch heute erscheinen vor den Toren des verlassenen Lagers „fliegende Händler“, schwarze und graue Geschäftspartner, die mit den Juden schwunghaften Handel trieben, und stellten missvergnügt das jähe Ende ihrer geschäftlichen Beziehungen hier fest. […] Bettwäsche und Decken nahmen die Exodus-Juden mit. Sonnabend erschien ein jüdisches „Nachkommando“ mit einem LKW, um einige Kisten Medikamente zu holen, die fertig verpackt bereitgestanden hatten.“
Hoffnungen und Initiativen lokaler Politiker, die Anlage zur Linderung der Wohnungsnot der ostvertriebenen deutschen Flüchtlinge nutzen zu können, zerschlugen sich. Nach den Exodus-Juden belegten auf Anordnung der Militärregierung bald andere DP-Gruppen – Letten, Polen und Serben – die frei gewordenen Gebäude und nutzten sie als Transit-Camps.
Zwei Jahre nach dem Weggang der „Exodus“-Flüchtlinge plante die britische Besatzungsmacht, die Kasernen des DP Camps Bergen-Belsen wieder für militärische Zwecke zu nutzen. Ein Ausweichquartier wurde gesucht. Unter den zu diesem Zeitpunkt nur noch rund 1.000 jüdischen DPs von Bergen-Belsen befanden sich noch 108 vorherige „Exodus“-Flüchtlinge. Im Gespräch waren auch die Kasernen von Sengwarden, doch Josef Rosensaft, der Vorsitzende des Komitees der befreiten Juden in der Britischen Zone, lehnte diesen Ort ab – „wegen der unangenehmen Erinnerungen, die die Exodus-Juden mit diesem Lager verbinden.“ Die Wahl fiel schließlich auf Gebäude des Flugplatzgeländes von Upjever, das von Juli 1950 bis August 1951 unter der offiziellen Bezeichnung „Resettlement Transit Camp Jever“ („Auswanderungsdurchgangslager Jever“) zur Auswanderung genutzt wurden. Als im August 1951 die letzten Bewohner Upjever verließen, wurde das Kapitel der Geschichte der Holocaust-Überlebenden in der britisch besetzten Zone Deutschlands abgeschlossen. Nach Abwicklung aller DP-Episoden diente Sengwarden ab 1951 den britischen Besatzungstruppen als Kaserne und seit 1957, nach der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik, Soldaten und Einrichtungen der Bundesmarine.
Auf Fußnoten wurde verzichtet. Der Autor hat vor allem bereits veröffentlichte Literatur und Quellen ausgewertet und betont, dass in vielen Aspekten über das DP Camp Sengwarden Forschungsbedarf besteht.
Literatur
- Fahlbusch, Jan Hendrik u.a.: Pöppendorf statt Palästina. Zwangsaufenthalt der Passagiere der „Exodus 1947“ in Lübeck. Dokumentation einer Ausstellung.- Hamburg 1999
- Halamish, Aviva: The Exodus Affair. Holocaust Survivors and the Struggle for Palestine.- London 1998
- Tobias, Jim G.: Emden, Sengwarden, Jever: Die letzten DP-Camps in der britischen Besatzungszone.- In: International Tracing Service, Jahrbuch 2014, S. 150 – 158
- ders.: Sie sind Bürger Israels. Die geheime Rekrutierung jüdischer Soldaten außerhalb von Palästina/Israel 1946 bis 1948.- Nürnberg 2007
- Will, Heinz-Peter: Von der Befehlsstelle Nord zur Admiral-Armin-Zimmermann-Kaserne.- Schortens 2007 (Eigenverlag)
- https://chrismon.evangelisch.de/artikel/2018/41184/historisch-die-juedischen-auswanderer-vom-schiff-exodus-wilhelmshaven [Aufruf am 27.1.2019, über den Ende 1947 einem Wilhelmshavener Krankenhaus geborenen Cwi Chatkewicz, dessen Eltern als „Exodus“-Flüchtlinge in Sengwarden lebten]