29.04.2018

Neues aus dem GröschlerHaus


Liebe Freunde und Unterstützer des GröschlerHauses,

in fünf Punkten habe ich das Wichtigste der letzten Wochen zusammengefasst.

1.) Folgende Artikel, alle von Holger Frerichs, wurden neu auf groescherhaus.eu eingestellt

2.) Das Gröschlerhaus wurde am 15. April 2018 nach achtmonatiger Umbaupause feierlich wieder eröffnet. Presseberichte hierüber finden Sie in unserer Rubrik Medienecho.

3.) Gleichzeitig eröffnten wir die Ausstellung „80 Jahre nach dem NS-Pogrom - die Syanagoge von Jever und ihre Zerstörung im Jahre 1938". Auf über 30 Bild- und Texttafeln werden die jüdische Gemeinde Jevers, die Synagoge, ihre Zerstörung und die Geschichte der Erinnerung bis in die Gegenwart dargestellt. Eine Hör- und Videostation sowie die Präsentation einer Megilla Esther aus dem früheren Besitz der jüdischen Gemeinde Jevers ergänzen die Ausstellung.
Beim Umbau kamen Artefakte der zerstörten Synagoge zutage: verkohltes Holz, Splitter des Schieferdaches, Steine mit Rußspuren u.a.m. Diese führen zusammen mit dem erhaltenen Schulanbau, der über Fußbodenfenster sichtbar gemachten Keller-Mikwe, dem Abdruck eines archäologischen Grabungshorizonts in Acryl und dem auf dem Estrich sichtbar gemachten Grundriss der Synagoge vor Augen, dass das GröschlerHaus, erbaut 1954 auf den Grundmauern der Synagoge, Artefakt und Akteur der Zeitgeschichte zugleich ist. Die Ausstellung besteht aus Informationstafeln - und aus allen Winkeln des Gemäuers. Den I-Punkt setzten die Familien Marcon-Gale und Gale-Rumens aus England, als sie bei der Eröffnung die Mezuzah des verstorbenen Frank Gale, der 1938 als Fritz Gröschler nach England entkommen konnte, an der Eingangstür annagelten.
Die Ausstellung ist geöffnet zu den allgemeinen Öffnungszeiten und auf Anfrage über info@groeschlerhaus.eu

4.) Zur Ausstellung erschien das Büchlein: Peters, Hartmut: Die Synagoge von Jever, der Pogrom von 1938 und der lange Weg der Erinnerung.- Jever 2018, 51. S., 28 Abb. (Schriften zur Geschichte des Nationalsozialismus und der Juden im Landkreis Friesland - Nr. 4)

Der Autor fasst hier die Ergebnisse seiner Forschungen zur jeverschen Synagoge und zum Novemberpogrom von 1938 zusammen und stellt die Geschichte der Erinnerung bis heute (einschließlich der Synagogenbrand-Prozesse) an diesen schwärzesten Tag der Marienstadt dar. Unkostenbeitrag 5 €, im GroeschlerHaus und im Schloss-Museum. 7,50 € im Postversand. Bestellung über: hartpeters@web.de

5: Außerdem hat der Arbeitskreis GröschlerHaus mit der Aktion „Virtueller Wiederaufbau der Synagoge von Jever" begonnen, die wir bis Ende 2019 durchführen wollen. Ihre Bausteinspende ab 25,-- wird für die Rekonstruktion des Gebäudes in moderner 3D-Technologie verwendet. Es wird dann möglich sein, die Synagoge von außen (fast) wie in Wirklichkeit zu „sehen" und auch ihr Inneres zu „betreten".

Die Bausteine (10,5 x 10,5 x 2,7 cm, 650 g) wurden in einer auf 1.000 Exemplare limitierten Ausgabe aus echtem Bockhorner Lehm gebrannt. Die Herstellung wurde durch die großzügige Unterstützung der Bockhorner Klinkerziegelei Uhlhorn und des Keramikmeisters Acki Jürgens möglich.
Abgesehen von ihrem ideellen und ästhetischen Wert eigenen sich die Mini-Klinker als Briefbeschwerer, Untersatz, Buchstütze oder als attraktiv-ungewöhnliche Geschenkgaben von Institutionen. Vier kleine Kautschuknippel verhindern ein eventuellen Zerkratzen von Holzoberflächen.
Gegenwärtig sind die Steine mit der Silhouette der Synagoge von 1880 nur im GröschlerHaus und im Schloss-Museum zu erwerben. Bestellungen von außerhalb (Postversand) über info@groeschlerhaus.eu Die Spendenbescheinigung wird zugeschickt. In dem nächsten Rundbrief werden wir Sie über weitere Bezugsmöglichkeiten informieren.



Mit freundlichen Grüßen,
Hartmut Peters
(Redaktion von groeschlerhaus.eu)


GröschlerHaus - Zentrum für Jüdische Geschichte und Zeitgeschichte von Friesland - im Jeverländischen Altertums- und Heimatverein e.V. Jever