Neues aus dem GröschlerHaus
Liebe Freunde und Unterstützer des GröschlerHauses,
in fünf Punkten habe ich das Wichtigste der letzten Wochen zusammengefasst.
1.) Folgende Artikel, alle von Holger Frerichs, wurden neu auf groescherhaus.eu eingestellt
- Varel: Der jüdische Friedhof
- Varel: Die Boykottaktion der Nazis gegen jüdische Geschäfte am 1. April 1933
- Varel: Biografie von Ludwig und Rosa Weiss und das Kaufhaus in der Hindenburgstraße 3
2.) Das Gröschlerhaus wurde am 15. April 2018 nach achtmonatiger Umbaupause feierlich wieder eröffnet. Presseberichte hierüber finden Sie in unserer Rubrik Medienecho.
3.) Gleichzeitig eröffnten wir die Ausstellung „80 Jahre nach dem
NS-Pogrom - die Syanagoge von Jever und ihre Zerstörung im Jahre 1938".
Auf über 30 Bild- und Texttafeln werden die jüdische Gemeinde Jevers,
die Synagoge, ihre Zerstörung und die Geschichte der Erinnerung bis in
die Gegenwart dargestellt. Eine Hör- und Videostation sowie die
Präsentation einer Megilla Esther aus dem früheren Besitz der jüdischen
Gemeinde Jevers ergänzen die Ausstellung.
Beim Umbau kamen Artefakte
der zerstörten Synagoge zutage: verkohltes Holz, Splitter des
Schieferdaches, Steine mit Rußspuren u.a.m. Diese führen zusammen mit
dem erhaltenen Schulanbau, der über Fußbodenfenster sichtbar gemachten
Keller-Mikwe, dem Abdruck eines archäologischen Grabungshorizonts in
Acryl und dem auf dem Estrich sichtbar gemachten Grundriss der Synagoge
vor Augen, dass das GröschlerHaus, erbaut 1954 auf den Grundmauern der
Synagoge, Artefakt und Akteur der Zeitgeschichte zugleich ist. Die
Ausstellung besteht aus Informationstafeln - und aus allen Winkeln des
Gemäuers. Den I-Punkt setzten die Familien Marcon-Gale und Gale-Rumens
aus England, als sie bei der Eröffnung die Mezuzah des verstorbenen
Frank Gale, der 1938 als Fritz Gröschler nach England entkommen konnte,
an der Eingangstür annagelten.
Die Ausstellung ist geöffnet zu den allgemeinen Öffnungszeiten und auf Anfrage über info@groeschlerhaus.eu
4.) Zur Ausstellung erschien das Büchlein: Peters, Hartmut: Die Synagoge von Jever, der Pogrom von 1938 und der lange Weg der Erinnerung.- Jever 2018, 51. S., 28 Abb. (Schriften zur Geschichte des Nationalsozialismus und der Juden im Landkreis Friesland - Nr. 4)
Der Autor fasst hier die Ergebnisse seiner Forschungen zur jeverschen Synagoge und zum Novemberpogrom von 1938 zusammen und stellt die Geschichte der Erinnerung bis heute (einschließlich der Synagogenbrand-Prozesse) an diesen schwärzesten Tag der Marienstadt dar. Unkostenbeitrag 5 €, im GroeschlerHaus und im Schloss-Museum. 7,50 € im Postversand. Bestellung über: hartpeters@web.de
5: Außerdem hat der Arbeitskreis GröschlerHaus mit der Aktion „Virtueller Wiederaufbau der Synagoge von Jever" begonnen, die wir bis Ende 2019 durchführen wollen. Ihre Bausteinspende ab 25,-- wird für die Rekonstruktion des Gebäudes in moderner 3D-Technologie verwendet. Es wird dann möglich sein, die Synagoge von außen (fast) wie in Wirklichkeit zu „sehen" und auch ihr Inneres zu „betreten".
Die Bausteine (10,5 x 10,5 x 2,7 cm, 650 g) wurden in einer auf 1.000
Exemplare limitierten Ausgabe aus echtem Bockhorner Lehm gebrannt. Die
Herstellung wurde durch die großzügige Unterstützung der Bockhorner
Klinkerziegelei Uhlhorn und des Keramikmeisters Acki Jürgens möglich.
Abgesehen
von ihrem ideellen und ästhetischen Wert eigenen sich die Mini-Klinker
als Briefbeschwerer, Untersatz, Buchstütze oder als
attraktiv-ungewöhnliche Geschenkgaben von Institutionen. Vier kleine
Kautschuknippel verhindern ein eventuellen Zerkratzen von
Holzoberflächen.
Gegenwärtig sind die Steine mit der Silhouette
der Synagoge von 1880 nur im GröschlerHaus und im Schloss-Museum zu
erwerben. Bestellungen von außerhalb (Postversand) über
info@groeschlerhaus.eu Die Spendenbescheinigung wird zugeschickt. In dem
nächsten Rundbrief werden wir Sie über weitere Bezugsmöglichkeiten
informieren.
Mit freundlichen Grüßen,
Hartmut Peters
(Redaktion von groeschlerhaus.eu)