17.12.2023

Die Synagoge von Jever und ihre virtuelle Rekonstruktion


Vortrag und Einführung in die Rekonstruktion

Vom Innenraum der Synagoge von Jever existieren nur zwei Fotos. Sie zeigen den Zustand der totalen Zerstörung durch den NS-Novemberpogrom von 1938. Nach umfangreichen wissenschaftlichen Recherchen durch den Arbeitskreis GröschlerHaus wurde jetzt von Reunion Media (Norden) eine virtuelle Rekonstruktion der Synagoge erstellt. Sie präsentiert das jüdische Gotteshaus in 3D-Visualisierung mittels VR-Brille und auf einem Monitor in 2D.

Innenraum der Synagoge von Jever am Tag ihrer Zerstörung, 10. November 1938
(Archiv GröschlerHaus)
Blick in den rekonstruierten Innenraum
(Reunion Media, Norden)

 

Am Mittwoch, 27. Dezember 2014, 19 Uhr, führen Clemens Arnold-Hoffmann und Hartmut Peters in die wissenschaftlichen Grundlagen und in den Prozess der Rekonstruktion ein und führen in die erstellte computergenerierte Wirklichkeit ein. Im Anschluss besteht für die Gäste die Möglichkeit, die virtuelle Realität der jeverschen Synagoge mittels VR-Brille selbst zu begehen.

Das GröschlerHaus – Zentrum für jüdische Geschichte und Zeitgeschichte - befindet sich in dem Gebäude, das 1954 auf dem Synagogen-Grundstück errichtet wurde.   Die Rekonstruktion komplettiert die im April 2023 eröffnete Dauerausstellung „Die Juden von Jever und ihre Synagoge“. Eingebettet in die Dokumentation des Pogroms entsteht die Synagoge „neu“ - exakt am Ort ihrer Zerstörung. Die Visualisierung erklärt durch an entsprechenden „Haltepunkten“ abrufbare Texte  Grundlagen  von Synagogen wie z.B. Toraschrein und Bima.

Der im Jeverländischen Altertums- und Heimatverein organsierte Arbeitskreis hofft:

„Ein solches Wahrnehmungserlebnis von dem, was das NS-Terrorregime uns genommen hat, schafft Anknüpfungspunkte an das eigene Empfinden. Wenn wir heute durch eine virtuelle Rekonstruktion die Schönheit des Innenraums erleben - schließt sich eine Lücke, die aber gerade dadurch noch klaffender wird, als sie ohnehin schon ist.

Ist es nicht gerade jetzt in Deutschland angebracht, einen anderen Zugang zur jüdischen Geschichte und zu ihrer Zerstörung, aber auch gleichzeitig zu den religiös-kulturellen Grundlagen des gegenwärtigen jüdischen Lebens zu ermöglichen?“

Der Eintritt ist frei. Um eine Spende für die Arbeit des GröschlerHauses wird gebeten.



Mit freundlichen Grüßen,
Hartmut Peters
(Redaktion von groeschlerhaus.eu)


GröschlerHaus - Zentrum für Jüdische Geschichte und Zeitgeschichte von Friesland - im Jeverländischen Altertums- und Heimatverein e.V. Jever